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An unserem dritten Tag verschlägt es uns nach Rothenburg ob der Tauber. Wir haben tollstes Winterwetter und in der Sonne glitzern der Schnee und die Eiszapfen besonders schön. Auf dem Weg dorthin sehen wir eine alte schwarze Dampflock, die uns schonmal auf die Reise in die Vergangenheit einstimmt. Wir hatten Glück, dass wir rechtzeitig aufgebrochen sind, denn nur kurze Zeit nach uns strömen ganze Touristenmassen in die Stadt und dann wäre es mit dem Parken schwierig geworden ;-).
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Durch den Einlass am „Kleinen Stern“ – ein Turm der Stadtmauer, die den historischen Stadtkern umgibt - gelangten wir an einen Ort, der aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Rothenburg ist ganz anders als die meisten Städte, die ich bisher gesehen habe. Ich hatte das Gefühl, sobald wir durch die Stadtmauer getreten waren, dass sich alles um uns herum entschleunigt hat. Hier konnten wir vom ruhelosen Alltag zu Hause richtig abschalten und den Tag einfach nur genießen. |
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Um den anderen Touristen noch eine Weile aus dem Weg zu gehen, beschlossen wir uns die Stadt mal von oben anzusehen und gingen den Turmweg vom Spitaltor bis zum Klingentor entlang. Dieser um die Altstadt führende Rundgang ist 4 km lang und führt zum größten Teil über die Stadtmauer, die über 6 Tore und 46 Türme verfügt. Früher gab es auch 4 Türme im Stadtinnern, davon stehen aber nur noch der Markusturm und der Weiße Turm (den Roten Turm und den Blauen Turm gibt es leider nicht mehr). Auf unserem Rundweg passieren wir das Rödertor und das Galgentor und entdecken von hier oben auch die alte Gerlachschmiede und den Weißen Turm. |
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Am Ende der Mauer sind wir an der Klingentorbastei angelangt, die aus dem Klingentor und der in den äußeren Verteidigungsring gebauten Wehrkirche St. Wolfgang besteht und zusammen die nördliche Befestigungsanlage der Stadt bilden. Die davon abgehende Klingengasse führt uns auf direktem Weg zur St. Jakobs-Kirche, wo auch schon der „Reiterlesmarkt“ beginnt. Auf dem Weihnachtsmarkt wärmten wir uns mit einem hausgemachten Früchtepunsch auf und bestaunten bei weihnachtlicher Drehorgelmusik vom Leierkasten(weihnachts)mann die Auslagen der Händler. Die Marktstände ziehen sich vom Kirchplatz über den Grünen Markt bis hin zum Marktplatz. Im Historiengewölbe des Rathauses sind noch weitere Buden aufgebaut und am Rathauserker entdecken wir dann auch das Bild des Rothenburger Reiterlein, der dem Weihnachtsmarkt seinen Namen gab. (In meinem Reiseführer las ich, dass das "Reiterle" die menschliche Darstellung des germanischen Gottes Wotan ist, der zur düsteren Jahreszeit an die Türen klopfte, um Einlass und milde Gaben zu begehren. Diese Gaben verteilte der germanische Gott - als Reiter unterwegs - an die Armen.)
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Überall sehen wir alte Fachwerkhäuser, die wunderschöne Fotomotive bilden, wie zum Beispiel das Fleisch- und Tanzhaus mit der angrenzenden Marien-Apotheke und dem davor aufgestellten historischen St. Georgs-Brunnen. Einige Baudenkmäler wie die Gerlachschmiede und den Glockenturm des Rathauses entdecken wir als detailgetreue, aber wesentlich kleinere Nachbildungen als Blickfang vor Häusern in Rothenburgs Straßen. In miniaturisierter Form werden ausgewählte Fachwerkbauten in der Rothenburg-Kollektion der „Leyk Lichthäuser Unikate“ angeboten Den Shop in der Unteren Schmiedgasse suchten wir später auch auf, um noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu kaufen :-). |
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Aber vorher mussten wir uns erstmal bei (Gewürz-)Kuchen und Tee im Baumeisterhaus stärken. Das als Restaurant – Café bewirtete Patrizierhaus, bietet eine tolle Auswahl an Speisen und strahlt eine besondere, an ein Museum erinnernde Atmosphäre aus. Der Innenhof wird auf zwei Stockwerken von Galerien umgeben und auf der Außenfassade sind die 7 Tugenden und 7 Laster in Form von menschlichen Figuren in Stein gemeißelt. (Neben diesem Bauwerk hat der Stadtbaumeister Leonhard Weidmann auch das Rathaus, das Bollwerk der Spitalbastei und das Hegereiterhaus entworfen.) |
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Es scheint egal wohin wir blicken, dass die Geschichte hier lebendig ist, so auch im Mittelalterlichen Kriminalmuseum, an dem wir auf dem Weg zum Leyk-Lichthäuser-Shop vorbeikommen und das den Besuchern in Ausstellungen und Führungen 50.000 Exponate aus über 1000 Jahren europäischer Justizgeschichte mit dem Schwerpunkt Mittelalter zeigt. |
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Während unserer Entdeckungstour durch die Stadt stießen wir zufällig auf den "Aussichtspunkt an der Eich". Von dort aus hatten wir einen phantastischen Ausblick ins Taubertal und auf die verschneiten Weinberge, die uns ein richtig kitschiges Postkartenpanorama boten, was aber perfekt zu dieser Jahreszeit passte :-). Aus dem Schnee, der auf der Mauer liegengeblieben war, haben einige Leute kleine Schneemänner gebaut und sie mit allem verziert, was sie so gefunden haben. Die sahen echt cool aus!
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Wie schon in Bamberg, gibt es auch hier ein typisches Postkartenmotiv, vor dem auch wir uns in einem Selfie verewigen wollten: Rothenburgs Wahrzeichen, das Plönlein ("Kleiner Platz am Brunnen"). Zu diesem Ensemble gehören das markante gelbe, schiefe Haus, der Siebersturm und der Kobolzellerturm sowie der Brunnen, auf dessen Säule der Heilige Georg mit dem Drachen kämpft. |
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Am südlichen Ende der Stadt befindet sich die Spitalbastei, errichtet in Form einer Acht. Die Wehranlage mit 2 Innenhöfen, 7 Toren, einem oberen Gang und einem trockenen, begehbaren Graben war das mächtigste Bollwerk der Stadt. Wer früher in die Stadt hinein wollte, musste sich erst bei den Wachen im heute noch existierenden Wachhäuschen ausweisen. |
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Um wieder zurück ins Stadtzentrum zu gelangen, überquerten wir den Spitalhof, wo wir an der Hl. Geist-Kirche, am Spital mit dem Hegereiterhaus, der Reichsstadthalle und der Stöberleinsbühne vorbeikamen. Ausgehend vom Stöberleinsturm gingen wir den restlichen begehbaren Teil der Stadtmauer bis zum Kobolzellertor und kamen wieder am Aussichtspunkt an der Eich aus. |
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Auf dem Weg, der zum Burgtor führt, gingen wir an der St. Johannis Kirche vorbei und entdeckten die "Mittelalterliche Trinkstube Zur Höll", deren hinterer Teil schon seit 900 nach Christus steht und damit das älteste Haus Rothenburgs ist.
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Von der Burggasse gelangten wir durch das Pfäffleinsgässchen direkt auf die Herrngasse, wo wir auf die drei nostalgisch gestalteten Häuser von Käthe Wohlfahrt stießen. Der Besuch vom "Weihnachtsdorf", "Weihnachtsmuseum" und "Christkindlmarkt" ist ein Muss, wenn man schon einmal zur Weihnachtszeit in Rothenburg ist. Hier wird das ganze Jahr über die weltweit größte Auswahl an traditionellem deutschen Weihnachtsschmuck und vielen individuell gestalteten Geschenkideen angeboten. Das beliebteste Fotomotiv steht aber auf der Straße davor - der rote Geschenke-Express beladen mit kunterbunt verpackten Präsenten. |
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Nachdem wir uns durch die engen Räume der Käthe Wohlfahrt Shops geschlängelt und den Ausgang wiedergefunden hatten, drehten wir noch eine Runde über den Alt-Rothenburger Weihnachtsmarkt und standen dann pünktlich um 17 Uhr auf dem Lichthof des Rathauses, wo wir die Hauptattraktion an der Ratstrinkstube miterleben konnten. Am Giebel der Fassade des historischen Gebäudes, das in früheren Zeiten als eine Art Gasthaus für die Ratsherren diente, sind das reichsstädtische Wappen, drei verschiedene Uhren (die Stadt- und Hauptuhr aus dem Jahr 1683, darüber eine Datumsanzeige und oberhalb dieser eine Sonnenuhr mit den Tierkreiszeichen von 1768) sowie eine "Kunstuhr" zu sehen. Seit 1910 stellen zwei Figuren in geöffneten Fensterläden zu jeder vollen Stunde zwischen 10 und 22 Uhr eine bedeutende Szene aus der Geschichte von Rothenburg ob der Tauber dar. (Im Jahr 1631, während des 30-jährigen Krieges, fand hier der sogenannte „Meistertrunk“ statt. Die katholischen Truppen drohten damals, das protestantische Rothenburg zu plündern, als ihr Feldherr, Graf Tilly, vorschlug, dass er Rothenburg verschonen würde, sollte der Bürgermeister der Stadt, Nusch, es schaffen, einen 3,25 L Humpen mit Frankenwein in einem Zug auszutrinken. Dieser nahm die Herausforderung erfolgreich an und rettete somit seine Stadt.)
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Danach wurde im zweiten Stock des Rathauses das dritte Adventsfenster feierlich erleuchtet, das von Schulklassen und Jugendgruppen aus der Region selbst gestaltet wurde. Leider fiel uns jetzt erst auf, dass der weiße Glockenturm des Rathauses gegen Gebühr über 220 Stufen begehbar ist und man auf 170 Metern Höhe bestimmt eine tolle Aussicht auf Rothenburg und Umgebung gehabt hätte, wäre es nicht schon dunkel gewesen :-(. Naja, es gibt immer ein nächstes Mal!
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Als Läden zu schließen begannen, ergatterten wir noch einen freien Tisch in einem italienischen Restaurant nahe des Herrnbrunnen und der Franziskanerkirche - bevor alle anderen auch auf die Idee kamen ;-). Hier ließen wir bei leckerem Essen den wunderschönen Tag ausklingen. Auf dem Rückweg zum Parkplatz schritten wir unter der letzten Sehenswürdigkeit des Tages hindurch, dem Rödertor am Markusturm. |
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Im Hotel angekommen mussten wir dann leider schon wieder die Koffer packen, aber mit im Gepäck hatten wir jetzt eindrucksvolle Erinnerung - und auch ein paar schöne Souvenirs von Franken. Mal sehen was wir morgen noch von unserem Kurztrip mitnehmen können ... |
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