Um 7:30 Uhr kam der Bus der Reisegesellschaft vorgefahren und dann ging es mit ein paar Zwischenstopps um andere Urlauber einzuladen nach Alanya. Während der Fahrt erzählte uns der Reiseleiter einiges über die Geschichte der Stadt, aber auch über das Leben und Arbeiten der Menschen in der Türkei sowie die Landschaft, das Klima und die Vegetation hier in der Region. Er machte uns auch auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Lebensweise im Orient (Morgenland) und der im Okzident (Abendland) aufmerksam. |
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Eine Viertelstunde vor unserem ersten Stopp, etwa 15 km westlich von Alanya, kamen wir an der Karawanserei "Şarapsa Han" vorbei. Der nach Norden ausgerichtete Bau wurde zwischen 1236 bis 1245 wenige Meter nördlich der Küstenstraße von Antalya nach Alanya bei der Kleinstadt Konakli auf einem 7 m hohen Hügel mit Blick auf das Mittelmeer errichtet. Früher diente ein Han als Raststation und Herberge für Pilger und Händler, die sich und ihre Kamele, Pferde, Esel und Maultier dort mit Wasser und Lebensmitteln versorgen und in den geschützten Mauern sicher beten und nächtigen konnten. Im 13. Jahrhundert ließen die seldschukischen Sultane in Kleinasien bzw. Anatolien (wörtlich: Sonnenaufgang) ein Netz von Karawansereien aufbauen, sodass allein in den antiken Landschaften Pamphylien (im Süden), Lykien (im Westen), Pisidien (im Norden) und Kilikien (im Osten) an der türkischen Südküste mehrere Karawansereien entstanden, davon 14 zwischen dem seldschukischen Zentrum in Konya und der Mittelmeerküste. |
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Um 10 Uhr hielt der Reisebus an der "Alanya Teleferik", der 2017 eröffneten Einseilumlaufbahn, deren Talstation sich in unmittelbarer Nähe zum Damlataş Strand befindet - dieser grenzt in westlicher Richtung an den Kleopatra Strand, der gemeinhin auch als schönster Strand der Türkisküste gilt. Hier soll angeblich die ägyptische Königin Kleopatra gebadet haben, die den Küstenstreifen nach dem Tod Julius Cäsars von ihrem Geliebten, dem römischen General Marcus Antonius, geschenkt bekam. Ich stieg in die erste der 14 Kabinen ein und genoss während der 900 m langen Strecke zum Burgberg die tolle Aussicht auf die Westseite Alanyas. Im Berghang des Taurusgebirges entdeckte ich auch das überdimensionale Schild "I LOVE ALANYA", dass ein bisschen an die Hollywood-Buchstaben in L.A. erinnert. (Übrigens wird ein Küstenabschnitt zwischen einem Meer und einem Bergmassiv als Riviera bezeichnet, daher der Name Türkische Rivera.) |
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Oben auf 250 m Höhe gelangt man von der Bergstation über eine steile Steintreppe zur Alanya Kalesi. Der "Schöne Berg" thront über der 10 ha großen Halbinsel Alanyas und wird von einer 6,5 km langen Festungsmauer mit rund 150 Türmen umgeben. Innerhalb der Mauern befindet sich ein "Freilichtmuseum", in dem die Einwohner auf einem alten Basar (Bedesten) aus regionalen Produkten hergestellte Kunsthandwerke anbieten und in Cafés und Restaurants landestypische Gerichte servieren. Außerdem gibt es hier kleine Museen zur heimischen Flora und Fauna sowie Marktplätze mit traditionellen Häusern, Überreste einer großen Zisterne (Sarnıç), eine Karawanserei und Gebetshäuser, darunter die Süleymaniye Moschee, die man besichtigen kann. Nach ca. 1,5 Stunden ging es dann mit der Seilbahn wieder runter. |
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Unser nächster Besichtigungsort lag etwa 11 km außerhalb von Alanya. Mit dem Reisebus ging es zur 1999 eröffneten Dim Mağarası Cavern, die "dunkle Höhle", die sich am westlichen Abhang des Cebeli Reis Berges auf 232 m Höhe befindet. Von hier aus hat man einen tollen Ausblick aufs Dim Çayı Tal. Die 360 m lange und 10-15 m breite und hohe Dim-Höhle teilt sich gleich zu Anfang in zwei Bereiche. In der Tropfsteinhöhle gibt es reiche Vorkommen an Stalaktiten, Stalagmiten sowie Travertinbildungen und am Ende der Höhle liegt ein 200 qm großer und 17 m tiefer See (ausgehend vom Höhleneingang). Ein weiteres Highlight war die live auf einer Rohrflöte ("Nay") gespielte Sufi-Musik, die uns auf dem Gang durch die Höhle begleitete und einen atmosphärischen Klangteppich erschuf. (Die Derwisch-Mönche spielen diese Musik während ihrer tanzenden Meditation, bei der sie sich so lange im Kreis um sich selbst drehen, bis sie in Trance-Zustand fallen.) |
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Nach der Besichtigung der Dim Mağarası ging es weiter das Dim Çayı Tal hinauf. Am Dim Çayı, einem etwa 40 km langen Fluss, der im Taurusgebirge in Konya entspringt und östlich von Alanya im Golf von Antalya mündet, gibt es zahlreiche Picknick-Restaurants mit Plattformen im Fluss, die sich auf der ganzen Strecke bis zum Dim Çayı Stausee verteilen. Wir aßen im "Ada Piknik" Restaurant zu Mittag und anschließend hatten wir noch ein bisschen Zeit die Umgebung zu erkunden oder schwimmen zu gehen. Davon habe ich allerdings Abstand genommen, da die Wassertemperaturen des Dim Çayı deutlich niedriger sind als die vom Meer. Auch die Lufttemperatur ist im Schnitt 10°C kühler als in der Innenstadt von Alanya und damit herrscht hier eine geringere Luftfeuchtigkeit, was sehr angenehm ist :-). Nachdem wir uns also gestärkt hatten, steuerten wir unser letztes Ziel des heutigen Ausflugs an: die Innenstadt von Alanya. Am Straßenrand entdeckten wir zahlreiche Marktstände, unter anderem mit Avocados und Bananen. Unser Reiseleiter erklärte uns, dass durch die "tropischen" Verhältnisse hier sehr viel Obst und Gemüse angebaut werden kann, dass andernorts in der Türkei nicht wachsen würde. |
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In der Innenstadt Alanyas angelangt, gab uns der Reiseleiter eine kleine Orientierungshilfe und danach schlug ich den Weg zum Hafen ein. Von dort aus ging ich nach Westen auf den Platz mit der Atatürk-Statue und dem Kızıl Kule zu. Dieser rote Ziegelturm wurde im Jahre 1224 errichtet, hat einen achteckigen Grundriss, ist 35 m hoch und beherbergt heutzutage das Ethnographische Museum von Alanya. Als letzter Turm der Wehranlage diente er zum Schutz der Burgfestung Alanya Kalesi und der angrenzenden, tief in den Berg gebauten Schiffswerft, Tersane. Das Trockendock ist durch gleichseitige Spitzbögen in fünf Gewölbefelder unterteilt, in denen zur Zeit der Regentschaft der Sultane die Kampfflotte stationiert war. Um einen besseren Blick auf den terrassenförmig angelegten Stadtteil "Thophane" zu erhalten - der sich zwischen der Burgmauer und dem Roten Turm erstreckt -, ging ich den Steg entlang, der mich zum größeren der zwei Leuchttürme an der Hafeneinfahrt führte. Die tief stehenden Sonne taucht den Hafen und den roten Turm mit der Werft in ein goldenes Licht, was zusammen mit dem einsetzenden Gebetsruf des Muezzin (Adhan) vom Minarett einer nahgelegenen Moschee eine orientalische Atmosphäre erzeugte. |
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Da sich der Ausflug zu Ende neigte, ging ich zurück und kaufte mir in der Altstadt das ein und andere Souvenir ;-) - ein typisches Mitbringsel sind zum Beispiel Kürbisse, die von lokalen Künstlern ausgehöhlt, getrocknet, lackiert und dann zu Lichtquellen umgearbeitet werden. Fazit dieses Ausflugs nach Alanya: ich habe einen interessanten Einblick in die türkische Kultur und Lebensweise erhalten, konnte die vielfältige Landschaft an der Südküste der Türkei bewundern und habe mehr über das lokale (Kunst-)Handwerk gelernt. |
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Abends im Hotel angekommen begegnete ich sehr vielen Gästen und fast alle waren ausschließlich weiß gekleidet, denn nach dem Abendbüffet fand eine White-Party am Strand statt. Also machte ich mich schnell fertig - zum Glück hatte ich wenigstens ein weißes Outfit eingepackt ;-) - und nach dem leckeren Essen ging es dann zum Strand. Die Location für die Beachparty war passend zum Motto hergerichtet worden und es wurde super Musik von einem DJ aufgelegt, sodass für jeden etwas dabei war und ausgelassen getanzt werden konnte. Ein gelungener Abschluss für einen tollen Tag an der türkischen Südküste :-). |
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