Anreise nach Sardinien:
Flug: Ohne Probleme und Verspätungen erreichen wir den Düsseldorf Flughafen, was bei der Deutschen Bahn durchaus kurz als besonders außergewöhnlich und positiv hervorgehoben werden kann. Auch der Check-In bzw die Gepäckaufgabe funktionieren problemlos, die Sicherheitskontrolle ebenfalls. Da wir extra ewig vorher losgefahren sind wegen der ganzen möglichen Komplikationen (Verspätungen mit der Deutschen Bahn, lange Wartezeiten am Flughafen usw.) und weil ich immer noch den verpassten Flug nach England im Kopf habe, obwohl wir dort drei Stunden eher da waren - die Sicherheitskontrolle hat leider einfach über zwei Stunden gedauert- haben wir jetzt noch zweieinhalb Stunden Wartezeit bis zum Boarding. Ich lese Masterarbeiten zu Gewichtseinheiten umwandeln und Niklas den vierten Teil Harry Potter - beides auf die eigene Art spannend und interessant :-)
Entgegen der Vornahmen, sich am Flughafen nichts zu kaufen, holen wir uns hier doch noch was zu essen und zu trinken - die Laugenbrezel ist auch erstaunlich gut.
Kurz vor dem Boarding gehe ich nochmal zum Automaten, um Wasser für den Flug zu holen und bin wieder überrascht, dass fünf Euro Kleingeld nicht für zwei Flaschen reichen - eigentlich hätte ich es mir denken können.
Pünktlich stellen wir uns fürs Boarding hinten in die Schlange, welche einige scheinbar nur als zufällige Ansammlung von Leuten, die sich zufällig in einer Reihe hintereinander aufgestellt haben, wahrnehmen, in die man sich doch genauso daneben oder noch besser davor stellen kann. Die angekündigte Boardingstartzeit ist schon ca. 15 Minuten verstrichen, als eine Dame des Servicepersonals einen Herr Müller ausruft, bitte umgehend zu ihr zu kommen. Das Mikrofon ist offensichtlich eher eine Attrappe als wirklich zur Tonverstärkung da, ihre Worte können unmöglich bis über die Mitte der Schlange vorgedrungen sein. Es meldet sich auch kein Herr Müller. Etwas halbherzig versuchen noch ein paar Passagiere herumzufragen, ohne Erfolg. Missstimmung macht sich breit. Es kommen zwei weitere uniformierte Damen und ein Herr, doch auch zu viert scheinen sie das Problem des unauffindbaren Herrn Müller nicht lösen zu können, die beiden Damen verschwinden wieder.
Herr Müller ist übrigens kein Aliasname, ich denke aufgrund der vielen Männer in Deutschland, die diesen Namen tragen, ist diese Person genauso anonym mit echtem Namen wie wenn ich ihn jetzt in Herrn Meier umgetauft hätte. Dieser typisch deutsche Nachname macht die Suche nach diesem ominösen Herrn aber noch etwas absurder. Auf jeden Fall verspätet sich dadurch unser Flug um dreißig Minuten.
Im Flugzeug erinnere ich mich wieder daran, wie eng es in einer Dreiersitzreihe ist und wie schlecht der mittlere Platz, ähnlich wie im Auto möchte dort eigentlich glaube ich niemand sitzen, außer man findet Körperkontakt zu fremden Menschen toll. Ich sitze auf jeden Fall in der Mitte und habe dementsprechend keine Armlehnen, weil diese von meinen beiden Nachbarn in Anspruch genommen werden. Mein rechter Nachbar nimmt gefühlt noch die Hälfte meines Sitzes ein und hat einen Fensterblick, also Hauptsache, er sitzt komfortabel. Ich bin froh, dass links von mir Niklas sitzt, wenigstens nicht auf beiden Seiten eine fremde Person. Der Flug an sich läuft dann aber relativ uninteressant ab, ich schlafe die meiste Zeit und höre Musik.
Um 14 Uhr landen wir auf dem Flughafen in Olbia, Sardinien.