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Samstag, 17. September 2022
ein Absatz mit den Bildern links und dem Text rechts
Heute steht Canyoning auf dem Programm im Pitrisconi-Tal. Wir haben uns gestern ein Lunchpaket bestellt und gehen heute um halb acht zum Frühstück. Um acht laufen wir los, da wir ca. anderthalb Stunden zum Treffpunkt brauchen und sicherheitshalber lieber eine halbe Stunde mehr einplanen. Ich bin etwas aufgeregt, ob auch alles klappt, unsere Buchung auch funktioniert hat, der Treffpunkt der richtige ist usw. Der Weg dorthin führt wieder größtenteils an der Landstraße entlang mit Blick auf die schöne hügelige Landschaft und am Horizont noch ein kleiner Streifen Meer.
ein Absatz mit den Bildern links und dem Text rechts
Am Treffpunkt angekommen, natürlich etwas früh, werden wir freundlich von einer Frau empfangen, die uns mitteilt, der Guide komme noch. Außer ihr freuen sich auch noch etwa fünf Hunde mehr oder weniger über unsere Ankunft. Die eine Hündin, die erst Junge bekommen hat, scheint zunächst nicht so erfreut. Der andere Hund hingegen, wie wir später erfahren, die Schwester, findet vor allem unsere Schuhe, aber auch unsere Rucksäcke sehr interessant. Kurz nach uns kommen noch zwei weitere Deutsche und dann kurz vor zehn ein französisches Pärchen und der Guide.
ein Absatz nur mit Text
Wir ziehen unsere Wetsuits an, bekommen Helme, Gurt und einen Rucksack sowie eine wasserdichte Box für z. B. Handys - aber ohne jegliche Garantie falls wir die Box zum Beispiel nicht mehr richtig verschließen. Wir bestaunen die Welpen der einen Hündin und begrüßen noch einen weiteren Hund, der einfach riesig ist. Eine Katze gesellt sich auch noch dazu, die von dem kleinen schwarzen quirligen Hund abgeschleckt wird. Dann ist es soweit und unser Auto, das uns zum Startpunkt bringt, ist bereit. Es geht ca. 15 Minuten sehr holprige und steile serpentinische Straßen nach oben - schon ein kleines erstes Abenteuer bevor das eigentlich Canyoning überhaupt beginnt. Dann geht es ca. 5 Minuten in einem sehr flotten Tempo durch den Wald und über erste Steine und wir stehen am ersten Absprungpunkt. Es geht ca. 6 Meter hinunter ins Wasser, was nicht gerade vertrauenserweckend aussieht. Es hat zwar eine schöne dunkelgrüne Farbe, aber man kann nicht erkennen, was unter der Oberfläche ist. Ich frage mich außerdem, wie es wohl ist, mit dem Neoprenanzug, Laufschuhen, Gurt und Helm da hinunter zu springen und ob mich das wohl nicht alles hinunterzieht. Von so einer Höhe bin ich bisher ja noch nichtmal im Schwimmbad gesprungen. In diesem Moment frage ich mich zum einzigen und zum letzten Mal, warum ich das eigentlich nochmal unbedingt machen wollte und dann springe ich den anderen dreien hinterher. Mir knallt ein bisschen der Helm in den Kopf, der Anzug ist etwas aufgebläht von Wasser und meine Schuhe triefen, aber sonst war es gar nicht schlimm und vor allen total schnell vorbei - leider.
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Es folgt die erste Stelle zum Abseilen bzw. Hinunterklettern neben einen Wasserfall, der momentan leider eher nur eine Felswand ist, trotzdem immer noch ziemlich spektakulär mit beeindruckenden 20 m Höhe. Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund melde ich mich nach Zögern der anderen freiwillig, als erste den Abstieg zu wagen. Nachdem ich es einmal über die Kante, die sehr rutschig ist, auf einen kleinen Felsvorsprung geschafft habe und der Guide mich fertig sichern kann, geht es eigentlcih wie von selbst: Beine möglichst durchdrücken und nach hinten in den Gurt lehnen - man neigt ja dann doch dazu, sich nach vorne gebeugt an das Seil zu klammern, was alles aber anstrengender und uns instabiler werden lässt. Ich wage es sogar zwischendurch mal nach unten zu sehen. Ich komme unten an, mache den Karabiner von meinem Gurt los und schaue jetzt den anderen entspannt dabei zu, wie sie nach und nach nach unten klettern - vielleicht doch eine gute Idee, als erste zu gehen .
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Es folgt viel Gekletter, Gerutsche über Steine, Felsen und durch kleine Schluchten sowie Gewate durch Flusswasser.
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Dann kommt der zweite Sprung, schon etwas schwieriger als der erste. Zum einen ist er höher und zum andern muss man etwas weiter nach vorne springen. Auch das meistern wir alle souverän.
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Es folgt der nächste Abstieg, mit nur knapp 15 m eigentlich ein Klacks. Anders ist diesmal nur, dass man auf einem kleinen Felsvorspung über dem Wasser ankommt, dort das Seil lösen muss, dann ins Wasser springt und noch ein Stück auf die andere Seite schwimmt. Dort machen wir erst einmal eine kurze Pause, essen eine Kleinigkeit und machen Fotos. Die in Plastik verpackten Brötchen aus dem Lunchpaket sind leider aufgeweicht und waren doch nicht so dicht wie wir dachten. Mir wurde jetzt auch noch einmal deutlich bewusst, warum die Rucksäcke Löcher haben. Ich hatte mcih schon gewundert, da sie dadurch noch undichter werden. Aber dadurch, dass sowieso Wasser hineinfließt, kann es schnell durch die Löcher abfließen.
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Als letztes folgt dann noch ein dritter Sprung. Wie heißt es so schön, alle guten Dinge sind drei. Dieser Sprung hat es jedoch echt in sich. Wieder mindestens sechs Meter hoch und wir müssen dieses Mal mit einem Seil ein kleines Stück hinabklettern. Dadurch, dass ich mich nicht so sehr auf meine rutschigen Schuhe verlassen kann, habe ich noch mehr Bedenken, ob das alles gut geht. Kann ich mcih zur Not an dem Seil festhalten oder würde ich dann runterfallen? Wahrscheinlich hilft mir in dem Moment nicht, dass ich über alles immer viel zu viel nachdenke. Das französische Paar ist schon gesprungen. Bei beiden sah es ganz leicht aus, sie sind aber auch keine Anfänger, was den Druck irgendwie erhöht. Ich muss mich mit dem Rücken an die Felswand gedrückt auf einen Minivorsprung stellen, auf den ich es aber immerhin sicher geschafft habe. Links von mir steht der Guide. Meine eine Hand umklammert ncoh das Seil. Der Guide fragt mich, ob ich verstanden habe, wie ich springen muss. Ja, theoretisch schon, am Englisch ist es nicht gescheitert, mit Schwung abdrücken und dann möglichst weit nach vorne springen und bloß nicht vergessen, das Seil loszulassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich so weit nach vorne springen kann, dass ich nicht unten auf dem Felsvorsprung auschlage anstatt im Wasser. Wie soll ich denn Schwung holen, wenn ich mit den Rücken an die Felswand gepresst bin und mich kaum bewegen kann?! Gerade habe ich den Mut gefasst, es einfach zu versuchen, da kommt so eine heftige Windböe, dass ich doch erstmal nochmal warten soll. Je länger man da steht und sich darüber Gedanken macht, was man noch vor sich hat und vor allem genug Zeit hat, diesen Felsvorspung unten zu analysieren, desto unangenehmer wird es. Ich glaube in der Situation hilft mir das Bouldern. Es ist zwar gerade eine andere Situation, aber auch da geht es um Überwindung. Dort habe ich es auch schon öfter geschafft, z. B. einen Fuß hochzuheben, bei dem ich vorher noch fest davon überzeugt war, er trage mein ganzes Gewicht und bin nicht runtergefallen. Unabhängig davon habe ich auch keine andere Wahl. Doch, der Guide sagt, ich könne auch auf die Hälfte hinunterklettern und von dort springen. Aber das würde ich später bereuen, da bin ich sicher. Genau für solche Herausforderungen mache ich das ja auch, neben der schönen Natur usw. usw, um diese zu meistern. Bevor der Guide also entscheiden kann, weil es ihm zu lange dauert, dass ich von weiter unten springen soll, nehme ich einfach meinen Mut zusammen und springe. Meine Handflächen schlagen etwas unsanft auf dem Wasser auf, aber ansonsten läuft alles problemlos. Ich hab es geschafft! Glücklich schwimme ich zur anderen Seite hinüber und schaue den restlichen dreien beim Springen zu. Allein für diese Aktion hat sich die ganze Canyoning Tour schon gelohnt! Man wird bei solchen Herausforderungen irgendwie nochmal auf das Wesentliche fokussiert und lebt nur in diesem Moment, das finde ich so toll daran und würde es auch definitiv nochmal wiederholen.
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Leider können wir nicht wie geplant am anderen Ufer Pause machen, da wir Rauch sichten, irgendwo brennt es im Wald. Da unser Guide nicht weiß wo, sollen wir relativ schnell nach Hause. Glücklicherweise ist die Tour hier sowieso vorbei. Wir wandern noch ca. 30 Minuten über die Bergkuppe - hinauf ist ziemlich anstrengend vor allem nach dem Canyoning. Aber man wird durch die mega beeindruckende Aussicht belohnt. Hinunter ist es vor allem sehr rutschig, aber auch das schaffen wir. Abgeholt werden wir wieder von einem Jeep, der noch mehr ruckelt als das Auto zuvor - der einen Teilnehmerin wird vor dem Springen schlecht vor Aufregung, mir nach diesen Autofahrten. Insgesamt haben wir alle das Canyoning gut überstanden: ein paar Schrammen, blaue Flecken, Muskeln, die sich bemerkbar machen und Hunger!! Wir sind alle total begeistert und bedanken uns bei unserem sympathischen und geduldigen Guide und verabschieden uns von den Hunden. Dann werden wir zum Glück von den beiden anderen aus Deutschland am Hotel abgesetzt.
ein Absatz nur mit Text
Den Rest des Tages verbringen wir lesend und ich diesen Bericht schreibend am Pool und ich habe mir schon lange nicht das Abendessen so herbeigesehnt. Heute werde ich auf jeden Fall gut schlafen können und ich bin gespannt, was mcih morgen an Muskelkater erwartet.