Heute war wieder ein ausgesprochener Reisetag. Laut Routenplaner waren es 180 km bis zu unserem nächsten Ziel Blönduos an der Küste im Norden. Zunächst haben wir festgestellt, dass die Fußbodenheizung in unserem Hotelzimmer in Nacht angefangen hat zu heizen. Somit konnten wir am Morgen auch ohne zu frieren die Duschen benutzen. Das Frühstück war wirklich wieder fein. Etwa gegen 10 Uhr sind wir losgefahren mit kurzen Fotostopps an den beiden Reykholter Kirchen und bei Deildartunguhver. Das ist eine Einheit heißer Springquellen, die aus demselben Hügel hervorsprudeln. Sie sind die wasserreichsten heißen Quellen des Landes und haben einen Ausstoß von 180 Liter/Sek. an 100 Grad heißem Wasser. Pipelines führen das Wasser bis in das etwa 60 km entfernte Akranes und in das 30 km entfernte Borgarnes. Außerdem werden zahlreiche Weiler und Höfe damit versorgt. Weiter ging es Richtung Norden auf der Ringstraße, erst durch ein langes Tag, dann über eine weite Hochebene, wo wir in den Nebel kamen. Das Thermometer fiel auf 8 Grad. Ansonsten ist die Gegend nicht sehr spektakulär. Die meisten Touristen fahren hier wohl, wie wir, einfach nur durch. Wer zu den Westfjorden möchte, verlässt hier bald die Ringstraße, ansonsten geht's hier weiter bis zum ersten Fjord auf der Nordroute. Wir beschlossen, da es noch recht zeitig war, die Halbinsel Vatnsnes zum umrunden, etwa 70 km auf Schotterpiste. Ich erinnerte mich, dass ich hier vor 20 Jahren in der Jugendherberge Osar übernachtet habe. An der Nordwesatseite der Halbinsel konnte man Seehunde beobachten und später noch an der Ostseite auf einer vorgelagerten Sandbank. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Hvitserkur (Weißer Kittel). Einer isländischen sage nach soll es sich bei dem Felsen um einen Troll handeln, der von der Sonne versteinert wurde, als er das Kloster Þingeyra mit Steinen bewarf. Auf den letzten 40 km unserer Strecke gab es keine weiteren Stopps. Da wir noch nicht unser Hotelzimmer beziehen konnten, haben wir erstmal unseren Einkauf erledigt. Das Brimslóð Atelier Guesthouse ist ein kleines Hotel mit gerade mal 4 Zimmern und einem kleinen Restaurant. Essen gehen ist hier ein Event, bei dem man vom Koch viel Wissenswertes erfährt und ihm beim Kochen zuschauen kann Wir haben das allerdings nur aus der Ferne mitbekommen. Uns war es doch einfach zu teuer, p.P. 55 €.