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Sonntag, 17. November 2019
ein Absatz nur mit Text
Die erste Nacht war gegen 09:00 Uhr vorbei und wir wurden durch den Krach von Kindern, aber auch mit leckerem Kaffeeduft geweckt. Jeder hatte in der Unterkunft sein eigenes großes Doppelbett und somit richtig viel Platz zum schlafen. Ich persönlich habe zwar gut, wenn auch wenig geschlafen. Nach einer lauwarmen Dusche ging es zum Frühstück, welches die Vermieterin mit Haarnetz frisch zubereitet hat: Rührei mit Speck. Dazu Weißbrot, selbst gemachte Marmelade und frisches Obst wie Papaya, Ananas und Melone. Der leckere Kaffeeduft hat nicht getäuscht. Der in einer selbst gebauten Kaffeemaschine zubereitet Kaffee war richtig richtig köstlich. Voll gefuttert machten wir uns anschließend mit dem Auto auf den Weg in die City von Alajuela. Das 1. Ziel war ein Bank-Automat. Obwohl nicht ganz, denn das 1. Ziel war das Auto heile aus der engen Einfahrt wieder raus zu bekommen. Im Rückwärtsgang und Slowmotion inkl fachmännischer Hilfestellung von Katharina hat es ohne Kratzer und hängen bleiben im Abwasserkanal bestens geklappt. Noch nicht ganz vertraut mit den Beschilderungen und Straßenverhältnissen bin ich dann allerdings fast in eine Einbahnstraße gefahren, worauf uns ein aufmerksamer Tico (Spitzname der Einheimischen) wild winkend aber dennoch völlig entspannt hingewiesen hat. Kein Problem für mich, mal eben auf eine Kreuzung den Rückwärtsgang zu setzen und den Fahrtweg zu korrigieren. Touristen Anfängerfehler :-) An einem Einkaufszentrum, welches bereits in voller Weihnachtsbeleuchtung stand, wurden wir fündig und haben mal eben pro Person 200.000 CRC abgeholt. Die Summe klingt nach einem platzenden Portmonaie, aber wir haben nur 10.000 CRC Scheine bekommen und somit ging der Reißverschluss ohne Probleme zu. Wir haben anschließend noch schnell im Supermarkt Wasser gekauft und das erste Mal festgestellt, wie sauber und sehr gut sortiert alles aussieht. Die Verkäufer, ebenfalls alle mit einem Haarnetz (das scheint hier auf der Hygiene Liste weit oben zu stehen) und auch die Kunden mega entspannt und immer freundlich. Ausgestattet mit Bargeld und Getränken ging es dann zum Tagesausflug los: La Paz Wasserfall! Auf dem Weg dahin haben wir schon viele Eindrücke von diesem wirklich grünen Land und auch den unterschiedlichen Wetterverhältnissen bekommen. Von warm & sonnig über dicken Wolken bis hin zu Nebel war alles dabei. Aber wir hatten Glück und sind in keinen Regenschauer gekommen. Bei dieser Tour zum Wasserfall hat sich bestätigt, dass die Rundreise mit einem eigenen Mietwagen doch Vorteile hat. Wir sind nicht an feste Abfahrtszeiten gebunden, was den einen oder anderen zum Trödeln animiert und unterwegs konnten wir jederzeit anhalten und in Ruhe Fotos knipsen. Egal ob mitten auf der Fahrbahn oder ordnungsgemäß am Straßenrand. Auf dem Weg zum Wasserfall sind wir an einer Starbucks Kaffee Fabrik vorbei gekommen und haben dort unter den wachsamen Augen eines wieder sehr freundlichen Ticos geparkt. Man hätte eine Führung buchen können, aber uns reichte der kurze Blick auf das Gelände. Fröhlich zum Abschied winkend ging es weiter in die Berge. Am Wasserfall angekommen war Gott sei Dank nicht so viel Andrang und wir konnten gut und Fußläufig parken. Im La Paz Waterfall Gardens kann man sich den ganzen Tag aufhalten und beim Wandern viele Tiere beobachten. Da wir aber erst zum frühen Nachmittag angekommen sind und im hellen wieder zurück sein wollten, haben wir die Umgebung aus dem Auto beobachtet. Aufgrund der teilweise nicht optimalen Straßenverhältnisse ist es wirklich ratsam, alle Touren im hellen zu machen. Auf dem Rückweg sind wir dann in einen kleinen Stau, bedingt durch einen Verkehrsunfall, geraten. Kurz vorher ist ein Motorrad Fahrer verunglückt und lag 3 Autos vor uns auf der Straße. Erst sah es so aus, als könnte er sich nicht bewegen, konnte dann aber selbständig und ohne erkennbare äußerliche Verletzung aufstehen. Er hatte wohl Glück! Viele fahren hier ohne Helm und/oder Schutzkleidung, was genau wie ein Haarnetz dringend vorgeschrieben werden sollte. Auf dem Rückweg nach Alajuela sind wir wieder an unserem Parkplatzwächter bei Starbucks vorbei und haben gehupt und gewunken. Man kennt sich halt. An einem Aussichtspunkt dachte ich kurzfristig, jetzt treffen wir auf eine der Diebesbanden, welche es auf Leihwagen abgesehen haben. Zu Dritt steuerten zwei Männer und eine Frau auf unser Auto zu. Während ich noch überlegt habe, wie ich im flotten und eleganten Sprint über den mal wieder sehr breiten Abwasserkanal hüpfe, ohne dass die Hosennaht reißt, da meine Beine so kurz sind, klärte sich alles zum Guten auf. Die Frau hat sich im Auto geirrt und an der falschen Tür gerüttelt. Verständlich, wer verwechselt nicht ständig Weiß mit Dunkelgrau. Zurück in Alajuela sind wir zu einem großen Supermarkt. Auch hier waren wieder alle nett & freundlich und es war mega sauber. Alles war im Obst und Gemüse Bereich akkurat gestapelt und schön hergerichtet. Hier schmeißt auch definitiv keiner seine Käsescheiben in die Regale am Kassenband, weil er/sie zu faul ist, nochmal durch den Markt zu latschen! Wir waren vom Ambiente sehr beeindruckt und REWE & Co können sich was abgucken. Auf der abendlichen Suche nach Nahrung sind wir mutig quer durch die Slums. Dem Angebot nach Hasch & Kokain konten wir gerade so wiederstehen und es war sofort klar, dass das später im Dunkeln nicht unser Rückweg wird. Gegessen haben wir in einem Burgerladen, wo es auch wieder sehr sauber war. Die Schweiz von Zentral Amerika eben. Unsere Route für den nächsten Tag sowie unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte sind gebucht: Morgen früh geht es nach La Fortuna. Eigentlich wollten wir zum Vulkan Poás, aber dort wären erst ab Mittwoch wieder Tickets frei und das passt nicht mit unserem Zeitfenster für die Reise. Von daher klettern wir eben auf einen anderen Vulkan. Wir können aufgrund der Menge in diesem Land etwas flexibel sein.