Nachdem wir die 2. Nacht in der engen Koje unseres Quartiers, ein Boot verbrachten, starteten wir, etwas früher in den Tag. Vorher wurde noch das Frühstück am überdachten Deck, bei diesmal eher kühlen Temperaturen und bewölkten Himmel, angeboten vom nicht sehr gesprächigen Bootsinhaber, eingenommen. Die ersten 10 km unserer heutigen Etappe legten wir abermals auf einer unbefestigten mit Lehm versehenen Fahrbahn, diesmal aber bereits abgetrocknet, zurück. Lediglich zum Schluss setzte leichter Regen ein, was sofort ansatzweise zu den selben Problemen mit unseren Fahrräder führte, die wir zwei Tage vorher hatten. Der Regen wurde stärker, die Lehmfahrbahn ging zu unserer Erleichterung in eine mit Asphalt versehene über. Nach weiteren 10 km nötigte uns der stärker werdende Niederschlag zu einer längeren Kaffeepause. Danach wird sich der Tag wettermäßig angenehm entwickeln, was uns das Abhandeln der folgenden zwei Reifenpannen von Rosalies Fahrrad doch erleichterte. Während der ersten Reparatur wurden wir Zuschauer einer von einer Gruppe von ca. 50 Leuten abgehaltenen eher skuril anmutenden Wehrsportübung. Angehörige der Gruppe wurden dabei wie Gefangene gehalten, mussten sich dabei auch zu Boden legen, wurden laut schreiend dazu angehalten Gras zu essen, oder etwa auch wie Schafe zu blöcken. All das geschah rund um uns herum. Aus der Angst heraus die Gruppe nicht unnötig zu provozieren, mussten wir unsere Erheiterung sehr zurückhalten. Andauernde Widerlichkeiten bei der Reparatur der Reifen verzögerten zusehends die Weiterfahrt, das zeitgerechte Erreichen unseres heutigen Quartiers schien immer schwieriger zu werden. Um 16 Uhr 30 noch über 60km vor uns habend, ließ uns zu einer Kraftanstrengung großen Ausmaßes treiben, sodass wir das gebuchte Zimmer doch noch bei Tageslicht erreichten. Dabei passierten wir die Städte Sete, eine gepflegte, von Kanälen durchzogene Örtlichkeit und das 20 km weiter etwas herabgekommene, auch am Wasser liegende mit vielen Booten versehene, Vias.
Begleitet wurde unsere heutige Fahrt von umgebenen eindrucksvollen Natur- und Wasserlandschaften mit sehenswerter Vogel- und Pflanzenwelt, aber auch längerer Strandabschnitte samt Promenaden waren dabei. Riesige Weinbaufelder prägen zudem hier die Landschaft.