März 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
27
28
1
2
3
4
5
 
 
 
 
 
 
 
6
7
8
9
10
11
12
6
 
 
8
 
9
 
 
11
 
12
 
13
14
15
16
17
18
19
13
 
14
 
15
 
16
 
17
 
18
 
19
 
20
21
22
23
24
25
26
20
 
21
 
22
 
23
 
24
 
25
 
26
 
27
28
29
30
31
1
2
27
 
28
 
29
 
30
 
31
 
 
 
April 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
27
28
29
30
31
1
2
 
 
 
 
 
1
 
2
 
3
4
5
6
7
8
9
3
 
4
 
5
 
6
 
7
 
8
 
9
 
10
11
12
13
14
15
16
10
 
11
 
12
 
13
 
14
 
15
 
16
 
17
18
19
20
21
22
23
17
 
18
 
19
 
20
 
21
 
22
 
23
 
24
25
26
27
28
29
30
24
 
25
 
26
 
27
 
28
 
29
 
30
 
Dienstag, 4. April 2023
ein Absatz nur mit Text
Ortswechsel zum Kivu-Lake. Heute ist Dienstag und wir haben uns von der schönen Halbinsel und unserem Baumhaus verabschiedet. Der See, das Panorama und die üppige Vegetation waren so, wie wir es uns idealerweise vorgestellt hatten. Es sieht natürlich auf den Fotos immer sehr schön aus, so dass man in D denken könnte, das Rwanda gar nicht so arm wäre. Drumherum wohnen aber die wirklich armen Menschen, die kein fließendes Wasser haben und oft auch keinen Stromanschluss. Sie werden bewusst von den Ferienanlagen abgeschottet. Unübersehbar ist aber auch, dass Rwanda enorm im Aufwind ist. Es werden neue Straßen gebaut und damit die Infrastruktur insgesamt verbessert. Der Präsident Kagame war schon vor seiner Präsidentschaft in der Militärausbildung in Kalifornien. Aus seinen Erfahrungen hat er eine Vision aufgebaut, wie es nach dem Genozid auch in Rwanda sein könnte. Und er macht wohl Vieles richtig. Wenn 2 Völker sich in einem Staat gegenseitig umbringen ist es schon eine Kunst, diese danach wieder friedlich zu vereinen. Es gibt offiziell keine „Tutzis“ und auch keine „Hutus“mehr, es gibt nur noch Rwander. Der Präsident hat viele internationale Verknüpfungen aufgebaut. Vor allem nach Großbritannien und in die USA. Ein Großteil der Investitionen in Rwanda kommen aus dem Ausland. Auch innerhalb des Landes sind die Investoren zu finden. Das Schulsystem in Rwanda ist sehr gut. Ein Problem sind die vielen Sprachen. Ein Teil der Rwander spricht Kinyarwanda und ein Teil Suaheli als Muttersprache. Dazu kommt, dass 2009 die Amtssprache von Französisch auf Englisch gewechselt hat. Die Ursache des Holocaust wird teilweise in der belg. Kolonialherrschaft hier vor etwa 100 Jahren gesehen. Deshalb hat man auch die Sprache abgeschafft. So hört man am meisten Kinyarwanda. Junge Hochschulabsolventen sprechen auch englisch. Die älteren Menschen hier, von denen es nur wenige gibt, fragen meistens, ob wir auch französisch können, weil sie das vor Jahrzehnten in der Schule gelernt haben. Jetzt zurück zu den Investitionen. Die Infrastruktur ändert sich so rapide, dass wir, die wir 2019 am Kivu-Lake waren, das Haus kaum wiedergefunden haben. Es wurde in der Zwischenzeit eine Straße gebaut, damit die große Brauerei hier in der Nähe eine bessere Zufahrt hat. Vordergründig ist das erstmal sehr schön, der holprige dreckige Weg ist weg. In diesen 4 Jahren haben sich dadurch aber mehrere Restaurants und Freizeiteirichtungen angesiedelt. Die arme Bevölkerung aber wird abgeschottet. Sie sind wirklich sehr arm und die Kinder rufen bei Weißhäutigen gleich „Give me money“ oder „ I am hungry“, das ist von den Betreibern nicht erwünscht. Als wir 2019 hier waren konnte ich noch mit den Kindern auf der Straße, die noch ein Sandweg war, Murmeln spielen. Auch konnten sie mit mir vom eigenen Haus aus Kontakt aufnehmen. Das gleiche Haus ist jetzt hinter einer Blechwand verborgen. Zudem war es hier wunderbar ruhig. Jetzt dröhnt von Gegenüber laute Musik aus dem Lautsprecher und auch während der Nacht sind Laster von der Straße zu hören. Das alles sind unsere ersten Eindrücke in Werners zweitem Einsatzort am Kivu-Lake, in dem wir uns vor 4 Jahren so wohlgefühlt haben. Man kann nur hoffen, dass auch die arme Bevölkerung durch einen Job in der Gastronomie oder im Haushalt der Bemittelten Arbeit bekommt. Jetzt sind wir hier 3 Wochen und werden hier sehr gut von unserem Freund Kazu, dem Hausmeister und Allrounder umsorgt. Soweit es möglich ist, werde ich ihm die Küchenarbeit abnehmen, damit er sich im Bereich Fahrradreparatur bei Werner schulen lassen kann. Wir wurden gestern schon mit einem Blumenstrauß und einem schön hergerichteten Bett begrüßt. Ach ja, es ist möglich, dass wir uns ein paar Tage nicht melden. Macht euch keine Sorgen es geht uns hier gut. Wir haben nur laufend Probleme mit dem schwachen Netz und können evtl. nichts senden und auch nichts empfangen.