Heute, Ostermontag, ist hier kein Feiertag. Stattdessen ist unserer Unterkunft gegenüber eine "Anlandungsstelle" für größere Boote. Sie bringen vor allem Bananen und anderes von entlegenen Orten am südlichen Ufer des Lake Kivu: hier entsteht ein "informeller" (also nicht offizieller Markt): Händler aus der Stadt holen die Ware ab, um sie teils nach Gisenyi, teils über die Grenze zur Großstadt Goma (Kongo) zu bringen. Die Leute, die am härtesten arbeiten und vermutlich den geringsten Lohn bekommen sind die Träger: mindestens 25 kg, oft das doppelte, auf dem Kopf oder der Schulter schleppen sie von den Booten hoch an die Straße. Die Käufer (Händler oder "Spediteure") überladen ihre kleinen 3-rädrigen Fahrzeuge total: ich schätze, so etwa die doppelte zugelassene Fracht! Und weil neben dem Fahrer noch ein kleiner Kasten für Werkzeug angebracht ist, kann auch noch eine "Passantin" mitgenommen werden! Frauen aus der Umgebung versuchen, gebrauchte und teils auch neue Kleidungsstücke oder Decken an die Leute mit den Booten zu verkaufen, die sie dann zurück transportieren.
Elfriede