Eine Plastik-Rolle an dem Bürostuhl hier ist gestern abgebrochen, genauer gesagt der Gewindestift, mit dem sie in den Metall-Fuß geschraubt ist. Kazu hat das Teil schon einmal anschweißen lassen. Das Gewinde ist defekt. Er sagt, eine neue Rolle kann man nur in Kigali kaufen (150 km entfernt) und diese sei teuer. Ich finde eine passende Schraube in seinem Sortiment. Also fahren wir mit Kasu nach Gisenyi (240 000 Einwohner) zu den Spezialisten für "Metall-Verwertung-Bearbeitung-Reparatur": ein Hof, auf dem alles, was aus Metall ist, gerichtet werden kann. Dort etliche Schweißer, aus alten Blechen werden neue Töpfe, Mini-Herde (für Holzkohle) und sogar 3-flammige Herde hergestellt. Alles von Hand und auf dem Boden! Sogar Metall wird in einem "Hochofen" hergestellt wie in der Eisen-Zeit: 2 Männer zerstampfen Holzkohle zu feinem Brennmaterial; eine Frau dreht mit einem Stahl-Stift zwischen den Speichen ununterbrochen ein altes Fahrrad-Hinterrad, das mit einer Schnur ein altes Gebläse antreibt, das wiederum die Luft in ein Loch bläst, um den Holzkohlenstaub mit großer Flamme anzufachen. Die Flamme wird mit aufgestellten Blechen auf einige alte Alu-Teile konzentriert, die dann schmelzen! Daraus werden dann Schüsseln aus Alu gegossen und anschließend mit einer Handfeile die Ränder glatt geschliffen. Eine solche Schüssel kostet am Ende ca. 15 Euro.
Unter einem anderen Blechdach sitzen die "Blechner": sie schneiden und hämmern den ganzen Tag und stellen so allerhand Gefäße aus Metall her.